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CHANCENVERBESSERUNG BEI DER MPU

Chancenverbesserung bei der MPU

In der weithin gefürchteten MPU (auch Idiotentest genannt) sind verschiedene Hürden zu überwinden, wobei seitens der betroffenen Probanden sich häufig weniger Angst vor der medizinischen Untersuchung (u.a. passabler Gamma-GT Wert !!) einstellt oder Angst vor Zweifeln an der grundsätzlichen Befähigung zur Teilnahme am Straßenverkehr besteht. Die Hauptsorge gilt vielmehr der Exploration durch den Gutachter, mit der dieser sich eine Überzeugung dahingehend verschaffen will, dass der Proband die Alkoholproblematik, die ihn hierher geführt hat, in den Griff bekommen hat.


 



 

In vielen dieser Gespräche gelingt es dem Probanden nicht, den Sachverständigen von seiner innerlichen Umkehr zu überzeugen, obwohl ausgeführt wird, man trinke nicht mehr oder man trinke nur noch alkoholfreies Bier etc. etc..

Warum schenkt nun der Sachverständige in vielen Fällen den Schilderungen des Probanden keinen Glauben und gibt ein negatives Votum ab ?

Einer der Hauptgründe liegt vereinfacht gesagt darin, dass derjenige der wirklich und innerlich überzeugt dem Alkohol abgeschworen- und eine entsprechende „Leidenszeit“ durchlebt hat, einen fundamental anderen Bericht abliefern wird als derjenige, der sich eigentlich nicht entscheidend geändert hat, aber trotzdem den Gutachter überzeugen will, dass er nun das Alkoholproblem gelöst habe.

Ein wenig vergleichbar ist dies mit der Situation, dass ein Reisebericht völlig anders ausschaut, wenn der Autor das Land selbst bereist und erlebt hat als wenn er sein Wissen nur aus Büchern oder vom Hörensagen bezogen hat.

Im letzteren Falle bleiben die Aussagen in der Regel eher farblos und eindimensional, während vom wirklich Reisenden eben alle Dimensionen, angefangen vom Wetter, der Küche, der Landessprache, den Eigenarten Bewohner etc. geschildert werden.

Der dem Probanden gegenübersitzende Psychologe ist als erfahrener Spezialist der Problemstellung natürlich noch weit weniger leicht täuschbar als ein Normalbürger, zumal er während des Gesprächs in der Regel nicht zu erkennen gibt, dass er der Darstellung des Probanden keinen Glauben schenkt.

Bedenkt man nun weiter, dass dem Vernehmen nach in den großen MPU-Organisationen wie dem TÜV, der DEKRA u.a. negative Gutachten nichts Seltenes sind, (wenn nicht gar – wie böse Zungen behaupten - sogar als erwünscht gelten sollen), wird klar, dass man mit Beschönigungen, Bagatellisierungen oder dem Vortrag tatsächlich nicht selbst erlebter oder erlittener Sachverhalte in aller Regel nicht viel weiter kommen kann.

Die Kernfrage einer wegen Alkoholmissbrauchs angeordneten MPU lautet:

„Steht zu erwarten, dass der Untersuchte/die Untersuchte auch zukünftig in Kraftfahrzeug unter Alkohol- oder Drogeneinfluss führen wird (statistisch erhöhte Wahrscheinlichkeit, ein einmal erworbenes Verhalten beizubehalten), und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Drogen- oder Alkoholkonsums Beeinträchtigungen (psychische und/oder physische) vor, die das sichere und verantwortungsbewusste Führen von Kraftfahrzeugen im öffentlichen Straßenverkehr in Frage stellen?“

Die vom Probanden erhoffte positive Antwort lässt sich nun gleichzeitig relativ einfach, andererseits jedoch individuell sehr schwer aber doppelt lohnenswert dadurch erreichen, dass tatsächlich zunächst die innere Umkehr vollzogen wird, wonach dann die MPU von selbst ihren Schrecken verliert, weil eine tatsächlich vollzogene Umkehr in aller Regel dem Psychologen glaubhaft vermittelt werden kann.